Pouilly - sur - Loire

Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung

 

Im Süden

Pouilly ist ein geeigneter Ausgangspunkt für Tagesausflüge  in die nähere und weitere Umgebung. Von Saint-Andelain aus kann man die wunderbare Aussicht über Schloss und Stadt genießen. Fährt man auf der vierspurigen RN 7 in südlicher Richtung, gelangt man nach La Charité- sur - Loire, einem kleinen Landstädtchen, das früher Seyr hieß, und im 11. Jhd. als Tochter Cluny´s  mit einer fünfschiffigen Basilika von 122 m Länge über die zweitgrößte Kirchenanlage  ( Sainte-Croix-Notre-Dame ) in  Frankreich verfügte.  1559 fiel diese Kirchenanlage einem Brand zum Opfer. Heute sind von dem gewaltigen Sakralbau nur noch das Querhaus und fünf Seitenkapellen erhalten. Die Seitenschiffe sind in Wohnungen umgewandelt worden. Victor Hugo schrieb: „Diese romanische Kirche kann mit den berühmtesten Kathedralen Europas an Größe und Reichtum der Architektur wetteifern, aber sie ist eine halbe Ruine.“ Die Kirche ist seit dem Brand zweigeteilt, denn zwischen Kirche und dem Hauptportal erstreckt sich heute ein kleiner Platz. Von den Resten der ebenfalls sehenswerten mittelalterlichen Befestigungsanlagen auf den Hügeln über der Stadt hat man einen wunderbaren Blick auf die beiden Arme der Loire. Nur wer die malerische Loirebrücke überquert, wird mit einem famosen Blick auf die Stadt der Bücher, wie sich La Charité auch nennt, belohnt.

 

Fährt man auf der RN 7 weiter nach Süden gelangt man nach Nevers, der Hauptstadt des Departements Nièvre. Die Stadt ist ein Zentrum der Fayencekunst 1, die im Musée Municipal in epischer Breite thematisiert wird. Alte Häuser im Viertel um die Kathedrale Saint-Cyr- et Ste-Juliette, Fußgängerzone, das Palais Ducale und ein Rundgang auf den alten Befestigungsanlagen mit der „Porte du Croux“ laden ein Nevers zu entdecken. Im Kloster Saint-Gildard ist der unverweste Leichnam der 1897 verstorbenen Ste. Bernadette zu sehen.

 

Sehenswert sind auch der kleine Ort Apremont-sur-Allier und sein Schloss, dessen Garten  Besuchern gegen ein kleines Entgelt offensteht und Blumenfreunde mit seiner verschwenderischen Blütenpracht beeindruckt.

 

Verlässt man Nevers in südlicher Richtung erreicht man nach wenigen Kilometern Magny Cours, wo sich die französische Grand-Prix-Strecke für Formel-1-Fahrzeuge befindet. Neben der Rennstrecke können  ambitionierte Fans auf einer Kartbahn, die im verkleinerten Maßstab der Grand-Prix-Strecke nachempfunden ist, auf flotten Karts ihre fahrerischen Qualitäten testen. Wer längere Fahrten nicht scheut, findet in Moulins an der RN 7 und in dem  weit über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannten Kurort Vichy lohnenswerte Reiseziele.

 

IM WESTEN

Wer in Pouilly die Loirebrücke überquert, befindet sich auf der anderen Seite des Flusses bereits im Departement Cher. Hinter der Brücke biegt man rechts ab. Eine schöne Route führt den Besucher jetzt entlang des Loireseitenkanals in Richtung Sancerre,   eine ins Flusstal vor-geschobene Anhöhe, die einen wunderbaren Blick auf das Loiretal freigibt.

 

Hier wird neben dem Sauvignon  blanc auch der bekannte Sancerre rouge produziert, den man aus der Pinot-Noir-Rebe keltert. Seit einiger Zeit hat sich allerdings in der Weinbaugemeinde auch eine Brauerei etabliert, die in kleinen Mengen sehr schmackhafte Biere braut. Auch ein Abstecher in das Mekka des Fromage de Chèvre Cavignol lohnt sich.

 

Verlässt man Sancerre in Richtung Westen, folgt man der Beschilderung Bourges. Schon von weitem kann man die Kathedrale Saint-Etienne erkennen.  Mit seinen 80.000 Einwohnern ist Bourges  das Zentrum der Sologne. Während des Hundertjährigen Krieges war Bourges der Mittelpunkt des Gebietes, das Frankreich noch verlieben war. Deshalb wurde  Karl VII von den Engländern spöttisch der König von Bourges genannt. Die Stadt ist der Geburtsort des Reformators Calvin und des Großfinanziers Jacques Cœur, der mit den Fuggern und Welsern vergleichbar ist.

 

Sehenswürdigkeiten:  Kathedrale Saint-Etienne, die malerische Altstadt, Palais Jacques Cœur. Besonders schön ist die Stadt während der romantischen Illumination an Sommerabenden.       Wer weitere Fahrten nicht scheut, verlässt Bourges in Richtung Westen und folgt der Richtung Châtauroux um von dort aus nach dem sehenswerten Tour zu  fahren. Von Tour aus fährt man jetzt flussaufwärts über Amboise, Blois, Chambord mit einem Abstecher nach Chenonceaux um über Orléans oder Aubigny nach Pouilly zurückzukehren. Aubigny ist eine sehr reizvolle Kleinstadt mit einer ausgeprägten britischen Orientierung.                                           

                                                                                           

Orleans:

Überall gegenwärtig ist Jeanne d´ Arc, die Jungfrau von  Orleans. Hoch zu Ross findet man sie auf der autofreien Place du Martroi im Zentrum der Altstadt. Von hier aus kann der Besucher die alten Viertel entdecken. Pflichtprogramm sind die Rue Jeanne d´ Arc und die Kathedrale. Am anderen Ende der eleganten Shoppingmeile befindet als Kontrapunkt zur Kathedrale ein modernes Einkaufszentrum.

                                                                             

                                                                                              

Im Norden

Verlässt man Pouilly in Richtung Norden, gelangt man zunächst nach Cosne-sur-Loire, der Partnerstadt von Bad Ems. Cosne war bis ins späte Mittelalter Grenzstadt zwischen Burgund und Aquitanien. Wie Pouilly profitierte auch Cosne von der Loireschifffahrt, bevor der Fluss versandete und für Schiffe nicht mehr befahrbar war. Bis ins 19. Jhd. hinein produzierte man in Cosne u.a. Anker für Hochseeschiffe und Kanonen jeglicher Art. Fährt man weiter in nördlicher Richtung, gelangt man nach Briare, einem kleinen Loiresttädtchen mit einer großer Attraktion, der Kanalabrücke von Gustav Eiffel, dem Erbauer des Eiffelturms. Eine Stahlkonstruktion (Pont Canal) führt den „Canal de Briard“ über die Loire und über den Loireseitenkanal. Gepflegte Wege im Bereich der Kanäle ermöglichen zu allen Jahreszeiten schöne Spaziergänge.

                                            

Einige Autominuten nördlich liegt die kleine Stadt Gien, deren Schloss man bereits aus der Ferne erkennen kann. In diesem Schloss findet der Besucher ein eindrucksvolles Jagdmuseum. Am nördlichen Stadtrand befindet sich eine Keramikmanufaktur, die schöne Fayencen 1 herstellt. Dem Unternehmen ist ein kleines Museum angeschlossen. Natürlich kann man diese Fayencen auch käuflich erwerben.

 

1 Begriff - Fayence: Der Ursprungsbegriff war „vaisselle de Faenza“ = Geschirr aus der

                                 (italienischen Stadt) Faenza – weiß glasierte und bemalte Tonware

                       

Von Gien aus kann man den Ausflug nach Aubigny oder Orléans fortsetzen oder auch nach Bourges fahren. Sehenswert ist auch das Wasserschloss von Sully-la-Tour nördlich von Gien. Der Schlossprospekt ist auch in deutscher Sprache erhältlich.

 

Regenprogramm: Musée de la sorcellerie ( Hexenmuseum ) in Concressault an der D8

Wer sich weiter in den Norden traut, erreicht auf der RN7 bequem Fontainebleau mit einer eindrucksvollen Schlossanlage, die u.a. auch von Napoleon als Residenz genutzt worden ist. Noch etwas weiter nördlich liegt das Künstlerstädtchen Barbizon, bekannt als Mekka der Impressionisten. Von hier aus sind Paris und Versailles nicht mehr weit. Die Distanz zwischen Paris und Pouilly beträgt genau 200 Kilometer.

 

Im Osten

Im Osten von Pouilly liegen die beiden Zentren der Töpferei Saint-Amand-en-Puissay und Saint-Fargeau. In diesen beiden kleinen Städtchen kann man wunderbare Töpferware erstehen. Nicht weit von der kleinen Töpferstadt liegt die Burg von Guedelon. Hier darf sich der Besucher ins Mittelalter zurückversetzen, denn mit den gleichen Mitteln und Methoden wie im 13. Jhd. wird dort im Rahmen eines Projektes experimenteller Archeologie seit vielen Jahren eine mittelalterliche Burg gebaut, die etwa 2025 fertiggestellt sein soll. Man kann den Arbeitern über die Schulter schauen und erhält bereitwillig Informationen über das Projekt.

 

Man erreicht Saint-Amand-en-Puissay, indem man über die RN7 in Richtung Cosne-sur-Loire fährt und hinter Cosne auf die RN 965 rechts abbiegt. Über die D 957 erreicht  man Clamecy. Dort fahren Sie auf die RN151 in Richtung Courson. Bei Pousseaux biegt man rechts ab auf die D100, die den Besucher entlang der Yonne führt. Vor Mailly-la-Ville rechts auf die D950 abbiegen um nach wenigen Kilometern auf die D 237 in Richtung Arcy und Grottes d´Arcy zu wechseln. In diesen Tropfsteinhöhlen hat man interessante Höhlenzeichnungen gefunden. Arcy selbst ist ein sehr ursprüngliches Dorf, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.

 

Von Arcy aus folgen Sie auf der N6 der Beschilderung Avallon um hinter Sermizelles  rechts auf die D951 zu fahren. Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung nach  Vézelay, einem kleinen, aber bedeutenden Wallfahrtsort auf dem Jakobsweg, mit der Basilika  Ste. Madeleine. Von der Kanzel dieser Basilika rief  Bernard de Clairvaux als Abgesandter des Papstes 1146 zum zweiten Kreuzzug auf.


Viel Vergnügen auf all Ihren Wegen in und um Pouilly. Sollten Sie Fragen haben oder Anregungen benötigen, der Deutsch – Französische Freundschaftskreis ist Ihnen gerne behilflich.


                                                    siehe Fotogalerie